Rundfahrt zur Kultserie mit allen Fällen
Es geht zum nachgebauten Büro Benno Berghammers und zu den Drehorten im Landkreis - zu allen.
Der Schreibtisch mit altem Tastentelefon, ein schwarz-gelbes
Eishockeytrikot des EC Bad Tölz an der Wand, etliche Schilder mit
Aufschriften wie "Rambold AG", draußen vor der Türe zwei Skulpturen,
die Benno Berghammer und Sabrina Lorenz zeigen: Das originalgetreu
rekonstruierte Büro aus der TV-Serie "Der Bulle von Tölz" ist seit Wochen
in der ehemaligen Liegehalle des Spaßbads Alpamare eingerichtet. Der
Arbeitsplatz des Fernsehkommissars - von Nessy Karolinger in Eigenregie
wieder hergestellt - ist die Endstation der "Oanzig wahren Bullen-Tour".
Bad Tölz hat nie seinen Frieden mit dem "Bullen" gemacht
Der Kultserie war für die Kurstadt ein Geschenk
des Himmels.
Allerdings eines, das sie seltsamerweise nie
recht annehmen mochte.
Der Fernsehserie "Bulle von Tölz" war für die Kurstadt ein Geschenk des Himmels. Allerdings eines, das sie seltsamerweise nie recht
annehmen mochte. Die Filmleute waren mit ihren Dreharbeiten in der Marktstraße eher lästig, die Stadt verlangte für alles Miete von der
Produktionsfirma , die Geschäftsleute fürchteten um Kunden. Die Polizei soll Strafzettel an falsch parkende Crew-Mitglieder verteilt haben,
ein Container mit Requisiten wurde kurzerhand vernichtet. Schon erstaunlich für eine Touristenstadt, dass sie den enormen Werbeeffekt
einer TV-Serie eher als marginal ansah. Zumal einer, die wie kaum eine andere Kultstatus erlangte.
Bad Tölz und der Bulle - das war noch nie eine Liebesbeziehung. Als 2013 der Bullen-Brunnen am Max-Hoefler-Platz eröffnet wurde, konnte
man Kommentare wie "hässliche alte Rostlaube" lesen. Ein Jahr später baten der Ausstellungsmacher Peter Syr und Ladeninhaber Peter Seidl
die Bevölkerung um Requisiten - ohne Resonanz. Dabei lockt die vor sieben Jahren abgedrehte Serie noch immer Besucher nach Bad Tölz -
ohne dass die Stadt je Zahlen vorgelegt hätte, wie viele Gäste alleine deswegen kommen.
Sicher wird der Hype um den "Bullen" langsam abnehmen, das zeigen schon die nun doch sinkenden Einschaltquoten bei den
Wiederholungen der Wiederholungen. Dies spielt aber kaum eine Rolle. Die Kultserie hat so viele Hardcore-Fans, die alle Folgen längst auf
DVD besitzen, vor allem im nahen Österreich. Da kann die Stadt noch lange touristisch Honig aus ihr saugen. Dafür müsste sie den
Filmemachern eigentlich auf Knien danken. Aber dem ist nicht so. Der Bulle hat für viele Tölzer weiter wenig bis nichts mit Tölz zu tun, das
zeigt auch das Faktum, dass sich kein Stadtrat bei der Einweihung des rekonstruierten Büros im Herderbad sehen ließ. Hauptdarsteller
Ottfried Fischer dürfte dies nicht verblüfft haben. Wie sagte er doch über den letzten Drehtag im Jahr 2009? "Wenn sie wenigstens
traurig gewesen wären, als wir abgedreht hatten . . ."
Bis zu sieben Millionen Fernsehzuschauer machten sich mit Benno Berghammer auf die Spur der Verbrecher in
und um Bad Tölz.
Der Bulle von Tölz
Der Ort
Bad Tölz hat durch die erfolgreiche Sat.1-
Krimireihe
„Der
Bulle von Tölz” eine hohe Bekanntheit erlangt. Die
Geschichten um Benno Berghammer (Ottfried
Fischer)
mit
Mama Resi (Ruth Drexel) und Kollegin Sabrina
(Katerina
Jacob)
wurden auch zum größten Teil in und um die
bayerische Stadt gedreht. Häufig zu sehen sind
beispielsweise das Kurhaus, das Flint Center, die
Asklepios
Stadtklinik, der Bauernmarkt und natürlich die
Tölzer
Marktstraße.
Am
oberen Ende der Marktstraße befindet sich das
Heimatmuseum. Hier verschwanden Benno und
Sabrina
im
Durchgang, wenn sie auf dem Weg in ihr Büro waren. In den ersten Folgen war auch tatsächlich im
hinteren Teil des Gebäudes das Polizeibüro. Später befand sich die Innendekoration der Dienststelle in Nebenräumen der Wandelhalle.